Wie kann man sich von der Pornografiesucht befreien?

13. Mai 2014 | Autor: Padre Paulo Ricardo

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Wie kann ein Mensch sich von der Pornografiesucht befreien? Nun, die Sucht nach Pornografie gründet auf einer Illusion. Woran müssen wir arbeiten? Wir müssen daran arbeiten, diese Illusion zu durchbrechen. Es ist notwendig, die Fantasie zu zerreißen und die nackte, harte Realität zu zeigen. Und was ist die Realität hinter einer pornografischen Szene?

Um das klarer zu machen, erzähle ich euch eine Episode aus dem Leben des heiligen Franziskus von Assisi. Sie findet sich in den „Fioretti“ des heiligen Franziskus, Kapitel 24. In dieser brasilianischen Ausgabe vom Verlag „Vozes“ steht sie auf Seite 1128. Es geht hier nicht darum, ob diese Episode historisch ist oder nur legendär – was uns interessiert, ist die theologische Lehre dahinter.

Der heilige Franziskus befand sich in einem Gebiet von Heiden, von Muslimen, und predigte dort mit einem anderen Bruder das Evangelium. Eines Tages kamen sie in eine Herberge. Dort war eine Frau. Der Erzähler beschreibt sie als „bellissima di corpo ma sozza di anima“, also einen schönen Körper, aber eine unreine Seele. Sie lud Franziskus zur Sünde ein. Zur Überraschung des Bruders – und auch zu unserer – nahm Franziskus an und sagte: „Gehen wir ins Bett.“ Die Frau ging Richtung Zimmer, aber Franziskus sagte: „Nein, nein. Vieni con meco, io ti menerò a uno letto bellissimo – komm mit mir, ich bringe dich zu einem wunderschönen Bett.“

Er ging nach draußen und fand eine Feuerstelle. Vom Geist Gottes und der Liebe zu Gott bewegt, zog Franziskus sich aus, war vollkommen nackt, warf sich in die Flammen, legte sich auf die Glut, breitete die Arme aus, lächelte – und lud die Frau ein: „Zieh dich aus, komm, leg dich zu mir.“ Die Frau war schockiert und erstaunt über dieses Wunder – denn Franziskus verbrannte nicht, er war nicht einmal angesengt. Offensichtlich bekehrte sich die Frau, wurde eine große Heilige und bekehrte in dieser Region viele Menschen zum Glauben an Christus.

Diese Episode ist bedeutsam, weil sie die Chimäre der Pornografie zerreißt. Dieses scheinbare Glück der Menschen, die dort sexuellen Beziehungen nachgehen – ist nur Schein. Denkt daran: Der Teufel ist der Vater der Lüge. Er benutzt die Lüge, indem er ein Glück vorspiegelt, das in Wirklichkeit nur ein Köder ist. Es ist wie beim Angeln: außen sieht man den leckeren Köder, den Wurm – aber darunter verbirgt sich ein Haken, der verletzt und tötet.

So ist die Pornografie. Man muss die Fantasie zerreißen und den Haken erkennen. Man muss in dieser Szene das Höllenfeuer sehen. Deshalb müssten Menschen, die sich der Sünde der Pornografie hingeben, besser auf einem brennenden Bett dargestellt werden, denn sie stürzen sich mit dieser Sünde ins Höllenfeuer, und ihr euch zusammen mit ihnen.

Ihr werdet sagen: „Aber Vater, Gott ist Liebe – wie kann er jemanden wegen eines sexuellen Aktes in die Hölle schicken?“ Aber das Gegenteil von Liebe ist nicht unbedingt Hass. Das Gegenteil von Liebe ist manchmal das Benutzen. Und du hast kein Recht, andere Menschen zu benutzen – nicht einmal dich selbst. Gott wohnt in deinem Körper, und dein Körper ist ein Tempel des Heiligen Geistes. Wir haben kein Recht, das zu entweihen, was ein heiliger Tempel Gottes ist.

Wir sollten vielmehr Mitleid haben und für diejenigen beten, die sich diesem Bösen hingeben – dem Geschäft mit einer Realität, die in die Hölle führt. Darum: Wenn euch pornografische Vorstellungen kommen, stellt euch die Flammen vor. Stellt euch vor, dass ihr euch – wenn ihr euch zu einer Frau legen wollt – tatsächlich mit ihr ins Höllenfeuer begebt. Ruft euren Schutzengel, die Jungfrau Maria, den heiligen Josef an und bittet sie, euch zu helfen, euch von diesem Drang zu befreien – indem ihr die Wahrheit erkennt: Wer der Sünde frönt, legt sich selbst mit ins Feuer der Hölle.


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